Älteste Zeugnisse über die Juden in Kestrich werden aus dem Jahre 1650 genannt.
Bis zur Emanzipation waren sie Schutzjuden, die Schutzgelder an den Freiherrn von Schenck zu Schweinsberg zahlten. Der Ursprung dieser jüdischen Gemeinden ist nicht bekannt, doch ist anzu- nehmen, dass Juden bereits zur Zeit der alten Römer in’s Land kamen.
Viele Juden wurden im Laufe des Mittelalters aus den Städten verwiesen, um den christlichen Händlern lästige Konkurrenz vom Halse zu schaffen, andere wohnten von Beginn an auf dem Land.
Laut Offhaus (2005) lebten in Kestrich im Jahre 1834 von 385 Einwohnern 73 Juden (15, 94%). Fast ein halbes Jahrhundert später hatten sich die Zahl der Christen auf 265 und die der Juden auf nurmehr 39 Juden (12,83%) reduziert. Dies lag nicht zuletzt daran, dass zwischen 1820 und 1938 insgesamt 139 Juden nach Amerika auswanderten.
Anfang des 19. Jahrhunderts bestand die jüdische Gemeinde aus 20 bis 30 Familien.
1933 waren es nur noch fünf Familien und mindestens 10 Kestricher Juden kamen in den Vernichtungslagern der Nazis um.
In der Pogromnacht 1938 wurde die gesamte Inneneinrichtung der Kestricher Synagoge zerstört und das Wohnhaus samt Synagogen-Teil 1940 von der Gemeinde verkauft.
Weiter Infos zur Gemeinde in Kestrich im Internet:
Buch: Geschichte der Juden in Kestrich von Uwe Offhaus
Dokumente zur jüdischen Geschichte in Kestrich
Der jüdische Friedhof in Kestrich